Emaille

(email,émail,smaltum,enamel,schmelzen)

Emaillieren ist ein altes Handwerk, das schon in den letzten Jahrhunderten vor Christi Geburt bekannt war. Emaille als solche ist in ihrem Kern eine Glasmasse, die zumeist auf metallene Unterlagen aufgeschmolzen wird. Die Brenntemperatur bewegt sich zwischen 700 und 900° C. Emaille hat viele Vorzüge – am meisten geschätzt werden ihre Härte (5.5 Grad auf der Mohs-Skala), Glanz, Farbechtheit und Schönheit. Die Haltbarkeit von Emaille ist im Vergleich zu anderen Oberflächenbehandlungen unvergleichlich.

Industrieemail  ist von vielen Gebrauchsgegenständen her bekannt, angefangen bei Geschirr und Herden bis hin zu Straßenschildern. Es wird auf Stahl aufgeschmolzen. Die Haftbeständigkeit auf sorgfältig gereinigtem Metall wird durch eine Schicht des gebrannten Grundemails sichergestellt. Erst auf diese Schicht werden weitere farbige Emaillen aufgeschmolzen.

Kunstemaille ist bekannt im Juwelier- und Goldschmiedehandwerk sowie in der Schmuckherstellung... Sie wird auf Edelmetalle (Kupfer, Rotmessing, Silber, Gold) aufgeschmolzen, manchmal benutzt man als Unterlage Industrieemail. Im Vergleich zu Industrieemail hat sie einen höheren Glanz und klarere Farben in einer breiteren Skala.  

Škvorsmalt   nutzt beide Arten gemeinsam mit der Gürtlerei für ein perfektes Ergebnis.

 

Kleines Emaille-Lexikon

jour - Emaille, deren Unterlage entfernt wird, es entsteht so eine glasähnliche Fläche

Bombierung - Ausbeulen, so klassisch für emaillierte Schilder

Champlevé - Grubenschmelz und gerillte Emaille. Die Emaille ist in den mit Ritzstift, Meißel oder im Gussverfahren gebildeten Aussparungen.

Cloisonné - Zellenschmelz. Die Emaille ist in aus Metallstreifen und Drähten zusammengesetzten Fächern.

Grunt - Grundemail, das die Haftbeständigkeit der übrigen farbigen Emaillen garantiert.

Limoger Emaille - Handmalerei mit feingemahlener Emaille

Muffelofen - Ofen mit beheiztem Raum, der von den Heizspiralen abgetrennt ist.

Opake Emaille (opaque) - undurchsichtiges Deckemail

Transparentemail - durchscheinendes oder sogar durchsichtiges Email

Siebdruck - Schilderdruck mit Emailfarben über ein zumeist im Fotoverfahren angefertigtes Sieb.

Emaildruck - Druck mittels Emailfarbe auf Papier, der abschließende Abdruck wird auf das Emailprodukt übertragen und gebrannt.

Schablonenformen - Spritzen oder Bürsten der nichtgebrannten Emailschicht über auf verschiedene Weisen gebildeten Schablonen

 

Ein wenig aus der Geschichte

Durch Versuche an erhitztem Kupfer stellte man erstmals fest, welche Glassorten gleichmäßig schmilzen. Die ausgewählten Sorten wurden in dem Moment, da sie zu schmilzen begannen, in einen Kupfergefäß mit Wasser geworfen, damit sie infolge der raschen Abkühlung zerbröselten. Zusätzlich wurden sie dann mit einem Hammer zerkleinert, und das so hergestellte Pulver wurde, den einzelnen Farben entsprechend, in Muscheln eingelegt. Die zur Emaillierung bestimmten Fächer wurden von dem Emaillierer mit Hilfe einer gespitzten Kielfeder oder einem kleinen Löffelchen randvoll gefüllt mit einem wasserbefeuchteten Pulver der bestimmten Farbe (trockenes Pulver würde nach dem Zerschmelzen eine poröse Oberfläche bilden), und auf einer eisernen Herdplatte, unter einer eisernen Decke mit nach außen hin enger werdenden Öffnungen (damit nicht zu viel Asche in die Emaille eindringt) umhüllte er sie vollständig mit großen Stücken glühender Kohle. Durch eine ständige Luftzufuhr wurde die Temperatur erhöht, bis die Öffnungen der eisernen Decke weiß glühten. Dann, nach einer halben Stunde, wurde die Kohle entfernt, und wenn die Öffnungen des Eisens schwarz wurden, wurde die Emaille gereinigt, die Fächer erneut mit Pulver nachgefüllt und der ganze Vorgang wurde wiederholt; beim erstmaligen Schmelzen bildet sich nämlich im Mittelteil des emaillierten Feldes gewöhnlich eine für Emaille mit Drahtbord charakteristische Vertiefung, bei deren Herstellung man sich häufig mit nur einem einmaligen Schmelzen zufrieden gab. Am Ende wurde die Oberfläche dem Niveau der Fächer angepasst und mit verschiedenen Mitteln poliert.  

Jan Filip: Das Kunsthandwerk in der Vorzeit